Einen BMW i3 fahren, oder allgemein gesagt ein Elektroauto fahren ist anders. Wunderbar anders. Es macht Laune und irgendwie leichter als mit einem klassischen Verbrennungmotor. Lest mehr darüber, was meine Erfahrungen sind, damit ihr euch ein Bild machen könnt. Und vielleicht seid auch ihr bald so begeistert wie ich!
Motor & Antrieb
Der BMW i3 ist ein sportlicher Kleinwagen für den dynamischen Trip durch die Stadt. Für mich das perfekte Auto für die täglichen Pendelstrecken, es bringt Spaß in den Tagesanfang, die gute Laune bei der Heimfahrt – oder einfach mal große Beruhigung, wenn das nötig ist. Der Motor hat 170 PS und beschleunigt das Auto in 7,2 Sekunden von 0 auf 100km/h. Und der Hammer ist aber der Antritt gleich unten heraus. Kein Turboloch, kein Warmfahren. Einsteigen und los geht’s mit Spaß.
Allerdings hat das auch Tücken. Ein leichtes Streicheln des Gaspedals setzt das Auto schnell in Bewegung – auch wenn man Ein- oder auch Ausparken möchte. Aber BMW hat mitgedacht: Der Fahrerlebnisschalter hilft, denn damit kann man die PS runterregeln – und dann klappt es auch mit dem Parken 😉
Wie ist das Fahren?
Jetzt haben wir ausgeparkt und los geht’s. Das Auto ist mit 1.195 kg extrem leicht und steht nicht lang rum, wenn es losgehen soll. An der Ampel gewinnt man (fast) jeden Startsprint – wenn man möchte. Da steht der i3 keinem Sportwagen nach. Allerdings ist der Sportwagen bei Tempo 50 dann auch wieder vorbei – und auch andere Autos kommen dann später immer näher ran. Wie oben gesagt, die Beschleunigung ist mit 7,2 Sekunden auf 100 sehr ordentlich, bei 150 km/h wird dann aber hart eingebremst. Da muss man dann tapfer sein, wenn die Verbrennungs-Klein(st)wagen an einem vorbeiziehen. Also nichts für die Hochgeschwindigkeitsstrecke. Na, und dann ist da noch das geringe Gewicht. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten ist das nicht so ideal. Dank des hohen Aufbaus ist der Wagen sehr seitenwindempfindlich. Alles gut zu beherrschen, aber deutlich spürbarer als zum Beispiel bei einem Verbrenner-SUV.
Und was passiert sonst noch beim Fahren?
Für die sportlich ambitionierten Fahrer ist die gute Nachricht, dass das Warmfahren entfällt. Ein klassischer Verbrennungsmotor muss ja auf Betriebstemperatur kommen, damit man ihn voll ausnutzen kann – das entfällt beim Elektroauto. Einschaltung und (unbegrenzt) lossurren!
Irgendwann wird es Dunkel. Also draußen auf der Straße. Das ist in Deutschland ja gerade in der ‚Dunklen Jahreszeit‘ öfters mal der Fall. Mir sind daher gute Scheinwerfer wichtig. Das LED-Licht ist da gut und ich bin dankbar, dass ich das ausgewählt habe. Aber anders als der Name ‚Adaptive Light‘ auf den Schweinwerfern vermuten lässt, sind die Scheinwerfer nicht adaptiv. Sie stehen fest im Gehäuse und scheinen starr geradeaus. Dennoch, ich würde sie auf jeden Fall empfehlen – seit dem Facelift sind sie nun auch immer Serie.
Und neben Dunkelheit gibt es in Deutschland noch ein typisches Ereignis: Winter. Besonders ärgerlich ist dann dieses hochspritzende salzige Wasser im Winter, denn die – gegenläufig angebrachten – Scheibenwischer sind darauf nicht so gut vorbereitet. Jedes Sprühen von Scheibenklar führt zu vielen Schlieren und das Sichtfeld ist beeinträchtigt. Sobald wieder frisches Wasser in Form von Regen oder Schnee kommt, schafft der Scheibenwischer aber wieder Klarheit.
Das Besondere: (Nicht) Tanken
Der größte Unterschied zwischen einem Elektroauto und einem Verbrenner ist mit Sicherheit der Tankvorgang. Der regelmäßige Weg zur Tankstelle: entfällt. Die Benzin- oder Dieselhände: entfallen. Das Warten an der Tankstellenkasse: entfällt.
Idealerweise hat man eine Steckdose zu Hause und lädt an einer Wallbox: Stecker rein bei der Ankunft, Stecker raus bei der Abfahrt. Das ist mega einfach. Ich habe dazu einen separaten Artikel geschrieben.
Alternativ stehen im öffentlichen Raum einige Ladesäulen zur Verfügung. Gleich seit Anfang bin ich großer Fan von Gratis-Ladesäulen beim Einkaufen. In einer halben Stunde lassen sich so schnell mal 70 km Reichweite nebenbei einpacken. Darüber hinaus gibt es die Ladesäulen an Parkplätzen, in Parkhäusern etc., die man bezahlen muss. Wen interessiert, wie das geht, kann hier nachlesen, wie das funktioniert.
Als nächstes berichte ich über viel Freund und wenig Leid beim Parken in der Stadt.
Hallo,
zum Thema Kofferraum noch eine Anmerkung. Da das zugegeben sperrige Ladekabel ziemlich im Kofferraum stört und zudem bei Beladung auch beschädigt werden kann, packe ich es meist in den vorderen Kofferraum. Das ist zwar manchmal mühsam, aber effektiv.
Zum Thema Laden möchte ich anmerken, dass es einem schon schwer gemacht wird, da defekte Ladesäulen zäh bis überhaupt nicht repariert werden. Auch bietet McDonalds zumindest eine mir bekannte kostenfreie Ladesäule im München an, die aber erfordert , sofern diese nicht von Verbrennern zugeparkt ist, die Freigabe des Managers, der irgendwann sich dann doch die Zeit dafür nehmen kann, nach einigem Betteln.
Wichtig ist schon, dass man die Möglichkeit hat, zuhause zu laden, öffentlich darauf angewiesen zu sein geht schon in Richtung Aben-teuer, positiv ausgedrückt, wobei in diesem Wort das „teuer“ nicht zufällig gewählt ist !
Hi,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich nutze als Ladekabel ja den Juice Booster 2, der leider so sperrig ist, dass er nur in den Kofferraum passt. Aber man könnte sogar drüber fahren, da passiert nix dran. Insofern habe ich keine Angst vor Beschädigungen. Der Kofferraum wird dadurch aber natürlich auch kleiner… Bei den Ladesäulen hatte ich bisher eher Glück: Nur 2x defekt, 1x gesperrt wegen Umbau. Ansonsten hat es immer geklappt. Aber mein Hauptladepunkt ist ganz klar zu Hause, da stimme ich dir vollständig zu! Es gibt noch viel zu tun, bis man wirklich so flexibel ist wie mit einem Verbrenner. Aber wir sind auf einem guten Weg – sagt der kleine Optimist in mir 🙂
Vielen Dank für den informativen Artikel! Toller Blog.